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KONTINUITÄTEN UND BRÜCHE IN DEN DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN BEZIEHUNGEN
Deutsch-französische Beziehungen
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Deutsch Französische Beziehung
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Die Beziehung der beiden Nachbarstaaten ist historisch geprägt durch viele Kriege, in denen sich Frankreich und Deutschland (bzw. das Deutsche Reich) als Feinde gegenüber standen. Erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts kommt es zu Ann herungen die schließlich in „echter“ Freundschaft enden.
Die Koalitionskriege
In dem Zeitraum zwischen 1792 bis 1815 haben die Koalitionskriege stattgefunden. 1792 begann der erste Koalitionskrieg, welcher daraus resultierte, dass sich Österreich und Preußen 1791 zu einer Koalition gegen Frankreich zusammenschlossen. Weitere Mächte, wie Großbritannien und das Königreich Sardinien, beteiligten sich ebenfalls an dieser Koalition.
Am 20. April folgte die Kriegserklärung Frankreichs und im Verlauf des folgenden Krieges war die Französische Armee den Gegner überlegen und konnte somit den Krieg größtenteils für sich entscheiden. Aus dem ersten Koalitionskrieg entstand der Zweite, bei welchem Österreich, Russland, Großbritannien, das Osmanische Reich, Portugal, Neapel und der Kirchenstaat gegen Frankreich in den Krieg zogen, aber erneut scheiterten.
1805 begann der dritte Koalitionskrieg bei welchem sich Österreich, das erweiterte Großbritannien, Russland und Schweden gegen Frankreich zusammenschlossen. Weil Frankreich Truppenabzüge aus Tirol und Venetien forderte, verbündete Napoleon sich mit Spanien und einigen Süddeutschen Herrschern. Aber auch die dritte Koalition war der Französischen Armee unterlegen und damit endete der Krieg.
Erst nach 1814 endete die Französische Vorherrschaft Napoleons auf dem Europäischen Kontinent, damit war auch das Deutsche Reich von französischer Besatzung befreit.
Der Deutsch-Französische Krieg
Der Deutsch-Französische Krieg war eine militärische Auseinandersetzung welche von 1870 bis 1871 ging, ausgelöst durch einen Streit über die spanische Thronfolge. Frankreich erklärte Preußen am 19.07.1870 den Krieg, den aber Deutschland zu seinen Gunsten entscheiden kann.
Erster Weltkrieg
Ein weiteres einschneidendes Ereignis zwischen den beiden Nationen war der erste Weltkrieg (1914- 1918), der mit der Niederlage Deutschlands endete. Im Friedensvertrag von Versailles wurde Deutschland die alleinige Kriegsschuld zugesprochen. Dieser Friedensvertrag wurde in Deutschland als „Schmach-Frieden von Versailles“ empfunden. Vor diesem Hintergrund ist die Erbauung des Löwen-Kriegerehrenmals zu betrachten.
Zweiter Weltkrieg
Von 1939 bis 1945 fand der zweite Weltkrieg statt, nach dem Überfall Deutschlands auf Polen griff Nazi-Deutschland am 10.05.1940 auch Frankreich an. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 1945 befand sich Frankreich unter einer brutalen deutschen Besatzung.
Westliche Integration
Nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine Annäherung der beiden Nationen, diese wurde maßgeblich durch die beiden Regierungschefs Charles de Gaulle und Konrad Adenauer vorangetrieben. Ihr erklärtes Ziel war es die beiden Nachbarstaaten endgültig miteinander auszusöhnen, was sie unter anderem durch Verträge die für beide Parteien wirtschaftliche Vorteile bringen sollten erreichen wollten. Hierzu gehören: 1952 wurde die EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) gegründet, welche ihren Mitgliedsstaaten Zugang zu Kohle und Stahl ermöglichte. Mitgliedsstaaten waren ebenfalls Deutschland und Frankreich deren Wirtschaftsbeziehung dadurch nochmals stabiler wurde.
Fünf Jahre später (1957) wurde die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) gegründet, diese weitete die gemeinsame Kohle- und Stahlproduktion auf andere wirtschaftliche Bereiche aus, festigte damit die Bindung zwischen Frankreich und Deutschland und galt als Vorläufer der EU (Europäischen Union).
Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichneten ebenfalls den Élysée-Vertrag, welcher eine Art Freundschafts- und Aussöhnungsvertrag zwischen den beiden Nationen war.
Im Jahr 1993 folgte die Gründung der EU, welche ein friedliches Zusammenleben der Staaten und Völker auf europäischen Kontinent sichern.
Das Löwendenkmal an der Königsallee
Das Kriegerehrenmal ist nur vor dem Hintergrund der Niederlage Deutschlands nach dem ersten Weltkrieg zu verstehen. Wie der Inschrift entnommen werden kann waren Teile der Bevölkerung der Meinung für die richtige Sache gekämpft zu haben und allein einer militärischen Übermacht erlegen zu sein. In der Zeit des Nationalsozialismus‘ wurde der Löwe als verherrlichende Darstellung von Krieg und dem Heldentod genutzt.
1990 entschloss sich die SV der Schiller-Schule dazu den Löwen nicht weiter unkommentiert, sozusagen sich selbsterklärend, stehen zu lassen und lies eine Tafel anbringen die folgende Inschrift trägt: „Dieses Denkmal – errichtet 1928 zur Verherrlichung des Heldentodes und des Krieges – ist und heute Mahnung zur friedlichen Verständigung unter den Völkern.
Heute darf die früher sogenannte „Erbfeindschaft“ als überwunden bezeichnet werden. Bis heute dient die Versöhnung Deutschlands mit Frankreich als Beispiel und Vorbild für Konfliktparteien. Frankreich und Deutschland gelten heute als die engagiertesten Befürworter einer weiteren EU-Integration, weshalb man heute oftmals von dem „Deutsch-Französischen Motor“ spricht.